Bollerwagen-Café
Ausgangspunkt
Ein Bollerwagen-Café ist eine vielfältig einsetzbare Methode für soziale Einrichtungen, um unterschiedlichste Zielgruppen zu erreichen und mit ihnen in Austausch zu kommen. Wird das Café in einem Stadtteil durchgeführt, kann es auch dazu beitragen, die Bewohner*innen untereinander zu vernetzen.
Das Erreichen der Zielgruppe neuzugezogener Migrant*innen stellt viele soziale Einrichtungen erfahrungsgemäß vor eine Herausforderung – selten erreicht man diese Zielgruppe über die lokalen Zeitungen oder über Flyer. Mund-zu-Mund-Propaganda und der Aufbau eines Multiplikator*innen-Pools sind bewährte Alternativen zu Flyern und Veranstaltungsankündigungen in der Presse. Das Bollerwagen-Café kann hier eine gute Ergänzung darstellen.
Zielgruppe
Welche Zielgruppe damit angesprochen wird, kommt auf die Ausrichtung des Bollerwagen-Cafés an und kann sich auch von Mal zu Mal unterscheiden. Im Café Dialog waren es bisher: Menschen mit Migrationserfahrung und Bewohner*innen eines bestimmten Stadtteils.
Ziele
- Austausch zwischen Bewohner*innen eines Viertels fördern
- „Werbung“, Teilnehmenden-Akquise für Veranstaltungen
- Erreichen der Zielgruppe und Informationsweitergabe
- direkte Ermittlung von Bedarfen
Format
offenes, niederschwelliges, aufsuchendes Format
Inhalte/Vorgehen
Das Bollerwagen-Café ist mit Sitzgelegenheiten und Informationen zu diversen Angeboten ausgestattet. Vor jedem Einsatz wird es mit Snacks und Getränken befüllt.
Hier einige Beispiele für thematisch ausgerichtete Bollerwagen-Cafés:
- Werbung für eine bestimmte Veranstaltung
- Informationen zur politischen Beteiligung von Migrant*innen
- Aufklärung zu den Maßnahmen gegen das Coronavirus
- Informationen zur Gewaltprävention, z.B. anlässlich des „Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“
- Ermittlung von Bedarfen und Wünschen der Bewohner*innen (passende Fragen, Satzanfänge, Gesprächseinstige vorbereiten; Fragebögen in leichter Sprache, …)
Eingepackt werden dann neben den Snacks und Getränken auch thematisch passende Give-aways und Broschüren. Außerdem können Personen eingeladen werden, das Café zu begleiten; etwa der Migrationsratsvorsitzende oder die Gleichstellungsbeauftrage.
Referent*in/Dozent*in
–
Zeitraum/Dauer/Gruppengröße
2 Stunden / 15 bis 25 Personen
Räumlichkeiten und Ausstattung
- jeweiliger Stadtteil
- Getränke und Snacks
- mehrsprachige Flyer passend zum gewählten Thema
- „Give-aways“
- Sprachmittler*innen
- Fotoapparat (Fotohinweis nicht vergessen)
Ausgaben/Positionen
- Kosten der Verpflegung
- Werbekosten
- Flyer/Broschüren
- „Give-aways“
- Personalkosten für Sprachmittler*innen
Werbung
gar nicht oder 1-2 Wochen im Voraus: Flyer, Plakate, E-Mail-Verteiler, Presse
Sonstiges
Um öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen, können Pressevertreter*innen eingeladen oder/und im Nachhinein eine Pressemitteilung verschickt werden.
Besonderheiten des ländlichen Raums:
Die Methode eignet sich für Großstädte, Kleinstädte, einzelne Stadtteile und größere Dörfer mit zentralen und gut besuchten Orten (Bäckerei, Post, Spielplatz etc.). In kleineren Orten kann eine solche Aktion eher in Form eines Infostandes auf anderen Veranstaltungen integriert werden, damit eine gewisse Anzahl an Menschen erreicht wird.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.